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Wild West Wednesday – Der Mythos des Westens

Ulf

Well-known member
„Edgar? EDGAR?“


Heute wird es etwas ernster und ein wenig wissenschaftlich, wir beschäftigen uns mit der Attraktivität des Wilden Westens. Welche Duftnote nutzt er?

Der Mythos


Der Mythos des Westens? Was ist das?

Ein Mythos ist zunächst einmal eine anschauliche Erzählung, die für wahr befunden wurde und über Generationen hinweg weitergegeben wurde. Je glaubhafter diese Erzählung ausfällt, desto wichtiger erscheinen die Akteure des Mythos.

Der Mythos des Westens ist ein komplexes und einflussreiches Konstrukt der amerikanischen Kultur, der basierend auf den Thesen von Frederick Jackson Turner und Richard Slotkin der Ort ist, an dem eine Erzählung entsteht, die sich aus der Fesselung zwischen Zivilisation und Wildnis lösen kann. Dieser Ort ist der Westen, mit seiner grenzenlosen Freiheit zwischen Gesetzlosigkeit, Rauheit und den Chancen, zu einer Figur zu werden, die
es
geschafft hat. Wobei dieses „es“ ambivalent sein kann, sich aber in der Regel positiv auswirkt.

Die Helden dieser Erzählungen, es gibt vier Archetypen, werden zunächst in den Groschenromanen jener Zeit geformt, später dann durch Bücher und Filme. Mit ihnen entsteht ein Bild der grenzenlosen Freiheit in diesem Land, die Freiheit des Individualismus und das Versprechen auf Reichtum.

Die archetypischen Helden des Westens sind:
Daniel Boone
, der Lederstrumpf, ein Abenteurer und Pfadfinder;
William Clark
, der Expeditionsleiter, der den Landweg an die Westküste fand;
Davy Crockett
, ein mystischer Charakter, dessen größter Beitrag sein Tod in Alamo war - der Ort, der wie kaum ein anderer für Wachstum, Ausbreitung und Befreiung Amerikas steht und
„Kit“ Carson
: Ein Mann, dessen Heldentum den Groschenromanen dieser Jahre entspringt. Ein Konglomerat dieser Archetypen ist
Buffalo Bill
, ein Soldat, Jäger und Entertainer, der den Westen in seinen Shows nach den Ansprüchen seines Publikums neu formte.

Alle diese Figuren sind durch eigene Darstellung oder durch Darstellung Fremder zu mythischen Figuren geworden, obwohl die wahre Person dem Mythos zum Teil ganz und gar nicht entsprach.

Die dunkle Seite


Der Mythos des Westens wird in kaum einem erzählerischen Genre derart verkörpert wie im Western, wo sich selbst in den revisionistischen Vertretern eben jenes Genres immer kleinste Spuren der Romantisierung, der Idealisierung oder Archetypisierung dieser Erzählungen oder den Figuren findet.

Ein extremes Beispiel, wie der Mythos transportiert wird, sind die Geschichten von
Karl May
. Der deutsche Autor gab sich einer vollkommen romantisierenden und idealisierten Form des Mythos hin, als er seine Romane verfasste, denn das Land und die triste Kehrseite der Kolonisierung Amerikas hatte er zum Zeitpunkt seiner Autorenschaft nie gesehen oder gekannt.

Jeder Mythos besitzt auch eine dunkle Seite und er erkauft sie sich auf Kosten derer, die zu dem Zeitpunkt seiner Entstehung nicht am Exzeptionalismus teilhaben. Im Allgemeinen sind dies marginalisierte Gruppen sowie Opfer unsäglicher Gewalt und Rassismus, aber auch Konjunktur oder Krise, ggf. metaphorisch. Im Spiel
Red Dead Redemption 2
ist das Volk der Wapiti, vertreten durch die Charaktere
Rains Fall
und
Eagle Flies
, Leidtragender eines Raubbaus und der damit einhergehenden Verdrängung.

Auch die Rolle des Cowboys, einer Tätigkeit, die hart und gefährlich war, wurde stets romantisiert und geht einher mit dem Bild des einsamen Reiters auf seinem Pferd, der in den schönsten Landschaften Amerikas in den Sonnenuntergang reitet.

Welche Geschichte hat euer Interesse am Wilden Westen geprägt und warum? Schreibt uns gerne in den Kommentaren oder unseren Social-Media-Kanälen.

PS: Update ist in Arbeit und kommt in absehbarer Zukunft!

 
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